von Redaktion

4800 Kilometer: Von Berlin nach Jerusalem

Der Friedenstreck mit sieben Kutschen beginnt am 8. Mai vor dem Brandenburger Tor - Foto: Wille

Berlin steht demnächst ein ganz besonderes Pferdesport-Ereignis bevor, das sicherlich weltweit für große Aufmerksamkeit sorgen wird. Keine ausgewählte Kürvorführung, kein spannendes S***-Springen im Parcours am 8. Mai vor dem Brandenburger Tor, sondern die Verabschiedung eines Friedensglocken-Pferdetrecks mit dem Ziel Jerusalem. Die fast abenteuerlich anmutende Mission, die unter der Schirmherrschaft von Brandenburgs Ministerpräsidenten Dietmar Woidke und dem Generalsuperintendenten der Evangelischen Kirche Kristol Balint steht, führt durch elf Länder.

Vorreiter dieser Expedition waren die Brücker Kaltblut-Spezialisten, die 2009 mit historischen Pferdewagen die belgische Metropole Brügge ansteuerten, neun Jahre später dann auch noch die russische Welliki Nowgorod, wo letztendlich die Idee vom Friedenstreck geboren und anschließend der Verein Friedensglocken gegründet wurde.

Sieben Gespanne wollen sich diesmal nach einer feierlichen Zeremonie und einigen Ansprachen gegen 14 Uhr auf ihren 4800 Kilometer langen Weg machen, wobei sich auf einem Wagen die aus Militärschrott gegossene Friedensglocke mit der Inschrift „Jaget dem Frieden nach mit jedermann“ befindet. Sie soll am 25. Dezember in der israelischen Metropole einer Gemeinschaftsschule, wo muslimische, jüdische und christliche Kinder vereint lernen, übergeben werden.

Pfarrer Helmut Kautz aus der Prignitz, Vorsitzender des Unternehmens: „Dass wir den 8. Mai als Starttag gewählt haben, ist dem historischen Termin geschuldet, denn vor genau 80 Jahren endete in Berlin der Zweite Weltkrieg. Wir haben uns jetzt zum Ziel gesetzt, ein Zeichen der Versöhnung zu setzen.“

Im Übrigen sollen es sich bei den Etappen um etwa eine 25 Kilometer lange Strecke handeln, die zurückgelegt werden soll. Die erste Station in Berlin sind die Späth‘schen Baumschulen in Treptow. Danach geht es so weiter: Ludwigsfelde (9. Mai), Luckenwalde (10. Mai), Nonnendorf/Werbig (11. Mai), Herzberg (12./13. Mai – Ruhetag)), Bad Liebenwerda (14. Mai), Strehla (15. Mai), Mügeln (16. Mai), Döbeln (17. Mai), Hainichen (18. Mai), Euba 19. Mai), Chemnitz (20. Mai), Euba (21. Mai - Ruhetag), Hopfgarten (22. Mai), Jöhnstadt (23. Mai). Grenze!

Ländermäßig folgen auf europäischem Terrain dann Tschechien, Österreich, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Griechenland, Türkei. Weiter geht es über Syrien, Jordanien nach Israel, sofern es die politischen Verhältnisse erlauben. Sonst ist eine Schiffstour vorgesehen von Mersin nach Tel Aviv..

Das sind die Wagemutigen, die das Abenteuer in Angriff nehmen wollen:
Christina Barth-Bußmann aus Uetze-Dedenhausen mit 4 Shetlandponys,
Hubert Wolf aus Bibertal mit 2 Freibergern,
Markus Sprenger aus Weisel mit 3 Moritzburgern (sächsisches schweres Warmblut),
Viola Köhler aus Rathenow mit 2 Trabern,
Heinz Bley aus Ohrdruf mit 3 Freibergern,
Ines Witter aus Berlin mit zwei Ponys und
Helge Bachmann aus Langula mit 2 schweren Warmblütern

Und das gehört zur vorgeschlagen Ausrüstung:

Am Körper mitzuführen


1. Brieftasche mit Kreditkarte, Bargeld, 2. Persönlicher Ausweis, Führerschein, Papiere der Pferde und Kutschen sowie persönlicher Notfalltelefonnummern, möglichst als Kopie (Original im Rucksack) 3. Telefonnummern von Friedbert, Andreas, Jörg (im Handy gespeichert; besser: als Zettel) 4. Handy (morgens immer aufgeladen), 5. Strecke / Zielpunkt für den Tag (insbesondere für Trossangehörige, bestenfalls auf einem Zettel)  Brille(n),7. Kopfbedeckung, ggf. Schal oder Buff, 8. Taschenmesser, 9. Feuerzeug, 10. Wasserflasche, 11. kleine Flasche Desinfektionsgel oder -spray, 12. (Arbeits-)Handschuhe, 13. 1 x Einmal-Handschuhe

Tagesrucksack 
1. Ein T-Shirt oder dünner Pulli, 2. dünne Regenjacke, 3. kleines. (Mikrofaser-)Handtuch, 4. kleinen Waschzeugbeutel, 5. Taschen-/ Stirnlampe, 6. kleine Erste-Hilfe-Pack inkl. ggf. Notfallmedikamenten 7. Hygieneartikel, WC-Papier und feuchte Tücher, 8. Wasserflasche, 9. Brotdose / Essgeschirr / Trinkgefäß (auch für Heißgetränke!), 10. Camping-/ Feldessbesteck , 11. kleine Mülltüte(n), 12. ein oder zwei Müsliriegel, 13. Powerbank mit Lade-/USB-Kabel, 14. Sonnenmilch, 15. Insektenschutzmittel
16. Impfbuch mit Eintrag der Blutgruppe, 17. Reisepass und sonstige pers. Papiere, 18. Gehörschutz / Ohrstöpsel, 19. Notizbuch & Stift, 20. Kopfhörer für Handy, 21. Ersatzbatterien für Taschenlampe, 22. Ladekabel für Handy, 23. ein paar Meter stabiler Schnur, ggf. ein paar Wäscheklammern, 24. 2 – 3 Karabinerhaken,

Robuste Reisetasche (kein Koffer!): 1. großer Waschzeugbeutel, 2. Reiseapotheke inkl. evtl. Dauermedikamente, 3. Unterlagen / Nachweis Auslandsreise-Krankenversicherung
4. Zelt, Isomatte, Kopfkissen (aufblasbar), Schlafsack, 5. Wechselwäsche, 6. was zum Lesen (!), 7. Wechselschuhe, 8. Badesachen, 9. Hand-/Badetücher, 10. Duschlatschen 11. Waschmittel für Handwäsche, 12. Tempos, WC-Papier und feuchte Tücher, 13. Ersatzschnürsenkel, 14. kleines Vorhängeschloss (zur Sicherung der Tasche, sofern möglich),
Zusätzlich pro Kutsche / Trossfahrzeug:
1. Verbandskasten mit mehreren Einmal-Handschuhen und mind. einer Rettungsdecke, 2. Werkzeugkasten; mind. Werkzeug für Radwechsel, 3. (Klapp-)Spaten / Schaufel.


Neben einem großen Begleitkommando stehen der Karawane auch mehrere Scouts zur Verfügung, die drei Tage vor dem Treck die Lage genauestens sondieren, um gegen alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Wie es scheint, wurde an alles gedacht.

HAWI

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