von Redaktion

Der Ritt um das Goldene Pferd: Para-Meister und Olympiakader auf Gestüt Bonhomme

Marcus Hermes erhielt zum zweiten Mal das Goldene Pferd aus den Händen von Rebecca und Evelyn Gutman - Foto: LL-Foto

Werder (Havel) - Am Wochenende wurde Werder/Havel zum Mittelpunkt des deutschen Dressursports. Das Dressurfestival „Der Ritt um das Goldene Pferd“ bot alle prestigeträchtigen Nachwuchsserien sowie hochkarätige Prüfungen bis zur Königsklasse im exquisiten Ambiente der idyllischen Gestütsanlage. Parallel zum Regelsport fanden die spannenden Deutschen Meisterschaften der Para Equestrian Dressage statt. Hier konkurrierten die besten deutschen Sportler um den Meistertitel. Deutschlands Para Dressurreiter zählen auf den internationalen Championaten stets zu den Favoriten. In diesem Jahr fungierten die Deutschen Meisterschaften als zweite Sichtung für die Weltreiterspiele im September im amerikanischen Tryon.

Die Top-Reiter des Olympia- und Perspektivkaders nutzten insbesondere die hervorragenden Bedingungen auf Gestüt Bonhomme um ihre aussichtsreichsten Nachwuchspferde zu präsentieren. Die erstmalig auf Gestüt Bonhomme ausgetragene Qualifikation des Louisdor-Preis, eine hoch dotierte Serie für die besten jungen Grand Prix-Pferde Deutschlands, lockte ein hochkarätiges Starterfeld auf das Dressurviereck. Benjamin Werndl und Famoso konnten diese Prüfung mit einem tollen Ergebnis von über 77 Prozent gewinnen. Auf dem Silberrang platzierte sich keine Geringere als die amtierende Mannschafts-Olympiasiegerin und Einzel-Bronzemedaillistin Kristina Bröring-Sprehe auf ihrer Nachwuchshoffnung Destiny OLD. Benjamin Werndl und Kristina Bröring-Sprehe qualifizierten sich somit mit ihren Pferden zum Finale des Louisdor-Preises im September in der Frankfurter Festhalle. Besondere Freude verbreitete der gestütseigene Hengst Fiderdance, der mit Lena Waldmann im Sattel den dritten Platz belegte.

Ebenfalls im Rahmen des Festhallen-Turnieres wird das Finale des Nürnberger Burgpokals ausgetragen. Eine Qualifikation für diese Serie unter der Schirmherrschaft der Nürnberger Versicherungen für die perspektivreichsten sieben- bis neunjährigen Pferde fand ebenfalls auf Gestüt Bonhomme statt. Hier glänzten Kira Wulferding und Bohemian Rhapsody mit dem Sieg. Damit löste dieses Paar das begehrte Finalticket.

Traditionell lobt das Gestüt Bonhomme den namensgebenden Sonderehrenpreis des Goldenen Pferdes für den erfolgreichsten Reiter der Großen Tour aus. Die hochwertige Brosche aus echtem Gold in Form des Gestütslogos durfte in diesem Jahr Marcus Hermes mit nach Hause nehmen. Bereits im Jahr 2016 gelang dem in Nordrhein-Westfalen ansässigen Reiter der Gewinn des Goldenen Pferdes auf Gestüt Bonhomme. Im Sattel von ZINQ Cabanas setzte sich Marcus Hermes mit einem Sieg in der Grand Prix Kür sowie zwei zweiten Plätzen im Grand Prix und im Grand Prix Special an die Spitze.

Die Siege im Grand Prix und im Grand Prix Special feierte Janina Siemers mit Scaramouche. Einen tollen Erfolg verbuchte Ina Schüler mit ihrem Sandrocelli OLD. Dem Paar wurde die besondere Ehre des Titels „Meggle Champion of Honour“ zuteil. Dieser exklusive Preis wurde dem Reiter mit dem fairsten und pferdegerechtesten Abreiten überreicht.

Deutsche Meisterschaften Para Equestrian Dressage
Ein besonders Ereignis sind die auf Gestüt Bonhomme ausgetragenen Deutschen Meisterschaften der Para Equestrian Dressage. Die Reiter mit Handicap werden je nach Schwere der Behinderung  in verschiedene Grades eingeteilt. In diesem Jahr war die Deutsche Meisterschaft von besonderer Bedeutung, da sich die Sportler mit guten Leistungen auch gleich für ein Ticket zu den Weltmeisterschaften in Tryon /USA empfohlen.
In Grade I+II starten die am stärksten beeinträchtigten Reiter. Hier siegte die amtierende Mannschafts-Silbermedaillistin Elke Philipp mit Regaliz, ihrem Championatspferd der Paralympics von Rio. Elke Philipp verteidigte somit den Deutschen Meistertitel zum sechsten Mal in Folge! 1984 erlitt Elke Philipp im Alter von zwanzig Jahren durch eine Gehirnhaut- und Kleinhirnentzündung eine zentrale Funktionsstörung von körperlichen Ausfällen und Koordinationsstörungen in der gesamten Muskulatur. Mit großem Willen und viel Training schlug die Bayerin eine sehr erfolgreiche sportliche Laufbahn ein. Neben ihren großen Erfolgen im Reitsport feierte Elke Philipp zwischen 1999 und 2004 große Titel im Ski Alpin.
Auf dem Silberrang des Grade I+II rangierte Martina Benzinger mit Frizzantino. Über Bronze freute sich Alina Rosenberg im Sattel von Nea’s Daboun

In Grade III setzte sich Steffen Zeibig mit Feel Good souverän an die Spitze und feierte somit den Meistertitel. Steffen Zeibig fehlen von Geburt an der rechte Unterarm, der rechte Unterschenkel sowie der linke Fuß. Besonders beeindruckend sind neben seiner hocherfolgreichen Para-Championatskarriere auch seine Erfolge im Regelsport, wo er Platzierungen in der Dressur bis Kl. S und im Springen bis Kl. M vorweisen kann.
In der Meisterschaftswertung des Grade III belegte Dr. Angelika Trabert mit Diamond’s Shine den Silberrang. Bronze ging an Claudia Schmidt und Carpe Diem.
Besonders spannend war die Vergabe des Deutschen Meistertitels in Grade IV. Saskia Alexandra Deutz siegte mit Soyala in der ersten Wertungsprüfung. In der zweiten Wertungsprüfung konnte jedoch Paralympic-Rekordmeisterin Hannelore Brenner den Sieg auf ihrer Nachwuchsstute Belissima M sichern. Durch den großen Vorsprung in der ersten Wertungsprüfung war Saskia Alexandra Deutz der Vorsprung aber nicht mehr zu nehmen und so sicherte sie sich erstmalig den Meistertitel, vor Eva-Maria Pühringer mit Dark Peal E auf dem Silberrang und Hannelore Brenner mit der Bronzemedaille.

Regine Mispelkamp konnte bei ihrer ersten Teilnahme an Deutschen Para-Meisterschaften sogleich mit dem Titelgewinn im Sattel von Look at me now glänzen. Die 47-jährige an Multipler Sklerose erkrankte Rheinländerin wurde in Grade V eingestuft. Im Regelsport erzielte die Reiterin bereits Erfolge in der Dressur bis hin zum Grand Prix sowie im Springen bis zur Klasse S.

Die Silbermedaille in Grade V ging an die Vorjahressiegerin Anike Hölken mit El Dorado. Über Bronze freute sich Diana Borkowsky aus Brandenburg mit Salvador.

Das Dressurfestival auf Gestüt Bonhomme begeisterte rund 2.500 Zuschauer mit spannendem Dressursport. Ab Mittwoch, den 27. Juni bis Sonntag, den 1. Juli übernehmen die Springreiter das Kommando in Werder/Havel. Rasante Ritte, ein hochklassiges Starterfeld und die herrliche Atmosphäre des Gestüts Bonhomme bieten allen Gästen einen erlebnisreichen Ausflug mit Urlaubs-Feeling. Der Eintritt ist frei! Alle aktuellen Informationen zur Zeiteinteilung und der Anfahrt erhalten Sie auf www.gestuet-bonhomme.com.

Pressemitteilung

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