von Redaktion
Großartiger Sport unter dem Berliner Funkturm
Berlin - Als am dritten Advent kurz vor 18.00 Uhr die letzte Siegerehrung stattgefunden hatte, da waren vier großartige Tage unter dem Funkturm zu Ende gegangen. Die Hippologica, die bedeutende Pferdesportmesse in Berlin, wo Sport, Show und Shopping einen guten Dreiklang bilden, brachte viel Abwechslung, Spannung und hervorragende Wettkämpfe, die das Publikum oftmals zur Begeisterung hinrissen.
Insgesamt 22 200 Besucher, so die offiziellen Angaben der Veranstalter, sahen die Vielfalt des Pferdesports, was Berlins Sportstaatssekretär Andreas Statzkowski zu folgendem Statement veranlasste: "Man hat klar gesehen, dass die deutsche Hauptstadt im Verbund mit Brandenburg etwas Tolles zu bieten hat. Hier ist zusammengewachsen, worauf die Politik noch wartet. Die Vereinigung vor 25 Jahren hat in jedem Fall viel Positives für den Pferdesport in den beiden Ländern gebracht.“
Den absoluten Höhepunkt in der Halle 25 bildete der Große Preis von Berlin, eine Springprüfung der Klasse S** mit Siegerrunde, die an Dramatik kaum zu überbieten war. Einmal mehr erwies sich dabei der mehrfache Derbysieger André Thieme (RV German Horse Pellets) als ein Meister der kurzen Wege und gewann auf Contendrix in 33,69 Sekunden ganz klar vor Ulf Ebel (PSG Gut Angermünde) auf Empire (37,64) und dem ebenfalls fehlerfrei gebliebenen Maik Junghänel (RV Beestwind) auf Stranger (39,64).
Direkt hinter dem Berlin-brandenburgischen Landesmeister Siegmar Stroehmer (Neustadt/Dose), der mit Arctos noch schneller (33,00) unterwegs war, sich aber leider einen Abwurf einhandelte, landete auf Rang fünf Jan Peters aus Schwanebeck mit Coach. Doch das genügte ihm, um die aus drei Prüfungen bestehende Master-Wertung knapp vor Maik Junghänel und dem Berliner Kai Wallenhauer zu gewinnen. Sicherlich hätte dabei auch Thieme eine hervorragende Rolle gespielt, zumal er am Tag zuvor auch mit Ramona de Flobecq gesiegt hatte. Aber er war am ersten Tag nicht dabei und konnte deshalb auch nicht Master werden.
Zu einem Doppelerfolg im Parcours kam auch die Neustädter Abiturientin Laura Strehmel. In den beiden Nachwuchswettbewerben war sie mit ihrer Stute DSP Lucie nicht nur die Beste in der Springprüfung Klasse S* mit Siegerrunde, sondern gewann auch die Mannschaftsprüfung mit dem Team Berlin-Brandenburg II, zu dem noch Sammy Przestacki auf Contino, Saskia Ohrmund auf Tabita und Maximilian Wricke auf V Love U gehörten.
In den drei Wertungen der Dressur, dem St. Georg Special, Prix St. Georg und der Intermediaire I (Kür) konnte niemand auch nur annähernd Heike Bosse vom RC Olympiastadion das Wasser reichen. Dreimal Erste bedeutete logischerweise auch den Platz eins im Gesamtklassement vor Pia Voigtländer und Patricia Munz (beide (RV Eichkamp). Verständlich, dass sich die Vize-Landesmeisterin über ihren Master-Titel sehr freute und sich sofort bei ihrer Freundin Elke Ebert bedankte, die ihr ganzjährig die Stute Wera la Sol zur Verfügung stellt.
Zwei Brüder aus dem mecklenburgischen Siggelow machten die Zweispänner-Entscheidung im Fahrsport unter sich aus. Am Ende hieß der Sieger Mathias Engelhard (36) vor dem fünf Jahre älteren Steffen und Bettina Winkler vom thüringischen Gestüt Bretmühle. Alle Drei erklärten sich spontan bereit, zur Grünen Woche zu kommen, um sich dann erneut der Konkurrenz zu stellen.
Auch Brandenburgs Minister Jörg Vogelsänger, zuständig für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft, ließ es sich nicht nehmen, der Hippologica seine Aufwartung zu machen und befand, dass „der Reitsport, zu DDR-Zeiten lediglich eine reine Randsportart, inzwischen eine sehr erfreuliche Entwicklung genommen hat, was die Existenz von 473 Vereinen und Sektionen nachdrücklich unterstreicht.“
Besonders angetan war nicht nur Peter Fröhlich, Geschäftsführer im Landesverband Pferdesport Berlin-Brandenburg, sondern auch viele Zuschauer von der sehr gelungenen Präsentation des Vielseitigkeitsreiten mit dem Olympiasieger Frank Ostholt. Gleichfalls fand das Handicap-Reiten in Verbindung mit der Landesmeisterschaft sowie der Voltigier-Cup viel Zuspruch.
HAWI