von Redaktion
Irischer Sieg im 87. Deutschen Spring-Derby - Max-Hilmar Borchert auf Platz fünf
Hamburg – Neun Paare im Stechen um den Sieg im Deutschen Spring-Derby - das gab es noch nie. Überhaupt hätte das diesjährige Deutsche Spring- und Dressur-Derby, präsentiert von J.J.Darboven, viele tolle Siegergeschichten schreiben können. Am Ende war es eine irische: Der Gewinner Billy Twomey ist seit 19 Jahren der erste ausländische Reiter, der sich das Blaue Band des Derby-Siegers umlegen lassen durfte.
Es war an Spannung kaum zu überbieten, dieses 87. Deutsche Spring-Derby in Hamburg-Klein Flottbek. Zwar musste das begeisterte Publikum bei traumhaftem Frühsommerwetter vergebens auf die 152. fehlerfreie Runde warten, aber dafür gab es neun Paare, die in dem ältesten und schwersten Springparcours der Welt lediglich ein Hindernis berührten und sich somit vier Fehlerpunkte einfingen.
Es musste also ein Stechen her! Mit dabei eine gute bunte Mischung: Der dreifache Derby-Sieger André Thieme (Plau am See), die Hamburger Deern Janne Friederike Meyer, die zwei britischen Derby-Spezialisten William Whitaker und Nigel Coupe und eben dieser Billy Twomey, der mit dem 13-jährigen Diaghilev nicht unbedingt ein spezialisiertes Derby-Pferd, aber eben einen kapitalen Jumper mit nach Hamburg brachte. „Ich bin natürlich hoch erfreut über diesen Sieg. Diaghilev ist ein tolles Pferd, er hat schon viele Große Preise gewonnen und war auch schon im Derby von Hickstead toll unterwegs.“ Selbst die Schmerzen über einen gebrochenen Daumen hatte Twomey völlig im Glücksrausch vergessen. "Wenn man sich so anguckt, wer dieses Springen schon alles gewonnen hat, bin ich sehr glücklich darüber, mich jetzt in diese Namensliste legendärer Springreiter eintragen zu dürfen." Platz zwei ging an den Briten Nigel Coupe mit Golvers Hill. Dritter wurde André Thieme mit Voigtsdorfs Quonschbob. Frenetisch gefeiert wurde zudem die Runde von Janne Friederike Meyer mit Cellagon Anna. Nachdem sie äußerst souverän den IDEE KAFFEE Wall meisterten, mussten sie an der nachfolgenden Planke einen Fehler hinnehmen. Im anschließenden Stechen lieferten sie die vierte Null-Fehlerrunde und wiederholten so ihren vierten Platz aus dem Vorjahr.
Mit sechs Strafpunkten im Stechen landete der 25-Jährige Stechliner Max-Hilmar Borchert als drittbester Deutscher sensationell auf dem fünften Platz. Mit 12 Strafpunkten im Umlauf erreichte Jan Peters aus Schwanebeck mit Kokolores Rang 14.
Strahlende Gesichter gab es nicht nur bei den Siegern, sondern auch bei Derby-Veranstalter Volker Wulff: „Das war meiner Meinung nach das beste Derby, das wir je hatten. Mit 91 000 Besuchern haben wir einen Besucherrekord erreicht - das zu toppen wird schwer, aber ich hoffe sehr, dass wir dieses Niveau halten können.