von Redaktion
Neuer Schwung für das Dressurderby in Hamburg
Hamburg – „Der Pferdewechsel ist der Kern des Dressur-Derbys“, betont Derby-Chef Volker Wulff von der EN GARDE Marketing GmbH. Dennoch hat sich Wulff etwas Neues einfallen lassen, um die Anrecht-Investment Dressurarena in Hamburg auch für nationale und internationale Kaderreiter wieder interessant zu machen.
Im Gespräch mit dem Derby-Chef…
Das Deutsche Spring- und Dressur-Derby in Hamburg war in diesem Jahr ein Riesenerfolg, der Sport herausragend, die Zuschauer euphorisch, lediglich mit dem Starterfeld in der Dressur waren Sie nicht zufrieden?
Volker Wulff: Die Situation um das Dressur-Derby hat sich im vergangenen Jahr als etwas schwierig dargestellt, weil wir einige Änderungen im Reglement der Verbände hatten – sowohl national als auch international. Diese Änderungen haben eine Teilnahme an einem internationalen Grand Prix erschwert. Hinzu kam, dass diese Änderungen des Reglements sich gar nicht bis zu allen Reitern rumgesprochen hatten. Das hat viele Reiter überrascht, die nach Klein Flottbek kommen wollten und aufgrund dieser recht kurzfristigen Änderungen dann nicht kommen konnten.
Inwieweit hat das auch das Almased Deutsche Dressur-Derby betroffen?
Volker Wulff: Einige dieser Reiter wollten das Derby mit Pferdewechsel reiten und dafür ein zweites Pferd mitbringen, das sie natürlich auch im Grand Prix hätten reiten wollen und müssen. Das ist schon lange eine Voraussetzung für die Teilnahme am Derby-Finale mit Pferdewechsel. Aber durch die Änderungen im Reglement hatten sie nur schwer eine Möglichkeit, ihr zweites Pferd für einen Start in Hamburg zu qualifizieren. Das führte zu der Situation, dass wir ein dezimiertes Starterfeld hatten. Auf diesem Weg wollen wir das Dressur-Derby nicht weitermachen.
Was also sind die Alternativen?
Volker Wulff: Wir wollen nicht vom Pferdewechsel abweichen. Der Pferdewechsel ist der Kern des Almased Deutschen Dressur-Derbys, er macht den Reiz für die Reiter, aber auch für die Zuschauer aus – und das seit seiner Einführung 1955. Also haben wir uns andere Gedanken gemacht, auch mit dem Hintergrund, dass wir natürlich weiterhin qualitativ hochwertige Reiter in Klein Flottbek zu Gast haben wollen und gerne auch noch den ein oder anderen Championats- bzw. Kaderreiter dazu. Die Kaderreiter müssen aber alle Starts mit den Bundestrainern abstimmen und die Starts müssen natürlich auch in den Turnierkalender mit Blick auf das jeweilige Championat passen. Um diesen Reitern trotzdem die Möglichkeit zu geben, in Hamburg an den Start zu gehen, haben wir für die, die im jeweiligen Championatskader ihres Landes sind, eine Sonderregelung gefunden. Diese Reiter sind ab 2024 von der Pflicht befreit, nach dem Grand Prix auch den Pferdewechsel reiten zu müssen. Das bedeutet: Sie können in Hamburg an den Start gehen, Grand Prix und Special oder Kür reiten, müssen aber nicht zusätzlich beim Derby-Finale antreten. Das gilt nicht nur für Reiter des deutschen Bundeskaders, sondern auch international.
Was sagt die FEI, der internationale Dachverband, dazu?
Volker Wulff: Die FEI hat diesem Antrag zur Ausschreibungsänderung schon für das Jahr 2024 zugestimmt. Erst mal werden wir diese Idee 2024 testen, um zu gucken, welche Auswirkungen diese Ausschreibungsänderung hat – vielleicht auch Auswirkungen, die man jetzt noch nicht absehen kann. Deshalb starten wir im kommenden Jahr ein Pilotjahr, um dann mit den Erkenntnissen daraus weiter planen zu können. Mit dieser Änderung machen wir den Weg für Reiter aus den jeweiligen Championatskadern frei, in Hamburg an den Start zu gehen und wir erhoffen uns, noch spannendere Starterfelder in Grand Prix, Special und Kür.
Ein paar Worte noch zur Aufgabe, die im Finale mit Pferdewechsel geritten wird…
Volker Wulff: Ja, da steht manchmal noch die Überzeugung im Raum, dass die Pferde drei lange Grand Prix gehen müssen. Das stimmt nicht. Es wird eine Spezial-Aufgabe geritten, die eigens für den Pferdewechsel geschrieben und von der FEI genehmigt wurde. Sie ist etwa zwei Minuten kürzer als der normale Grand Prix, natürlich um die Kräfte des Pferdes zu schonen, wenn es im Finale die Aufgabe dreimal geht. Ein trainiertes Grand Prix-Pferd hat mit diesen drei Kurzaufgaben kein Problem. Wer das Derby-Finale einmal miterlebt hat, weiß, wie spannend und faszinierend diese Dressurmomente sind. Es wäre wirklich eine Schande und zugleich unglaublich schade, den traditionellen Pferdewechsel zu streichen. Deshalb setzen wir alle Hebel in Bewegung, Hamburgs Dressur weiter aufzuwerten und die Einzigartigkeit mit dem Pferdewechsel zu erhalten.
KiK/EquiWords
Tickets fürs Derby 2024
Informationen über den Turnierklassiker in Hamburg Klein Flottbek im Internet: www.hamburgderby.de
Das Kartentelefon ist unter Telefon 01805 – 119 115 erreichbar.