von Redaktion
WM Zweispänner: Vorläufige Führung für Sebastian Warneck
Drebkau - Die Weltmeisterschaften der Zweispänner sind mit dem ersten Teil der Dressurprüfung gestartet. Nach der Hälfte der 82 Teilnehmer hat Sebastian Warneck die vorläufige Führung übernommen. Der Staatsanwalt aus dem nahe gelegenen Rangsdorf bei Berlin hatte seine Pferde Balos und Beat me Okydo angespannt und beendete seine Dressurvorstellung mit 47,25 Minuspunkten. Direkt nach seiner Dressur war er nicht ganz so zufrieden mit seiner Vorstellung. „Es gab viele gute Sachen, aber auch einige nicht so gute Sachen“, lautete das kritische Fazit des amtierenden Vize-Weltmeisters.
Als erster deutscher Mannschaftsfahrer startete Arndt Lörcher (Wolfenbüttel) in der Dressur. Bei ihm lief nicht alles glatt. Sein Pferd Grimbo galoppierte zwei Mal im Trab an, was Abzüge gab. „Das Pferd war durch die Leinwand irritiert“, erklärte Cheftrainer Karl-Heinz Geiger. Arndt Lörcher kam auf 58,30 Punkte – vorläufig Rang 15. „Wir hatten damit gerechnet, dass Arndt hier nicht die Spitzen-Dressurergebnisse für die Mannschaft abliefert, er ist ein Gelände-Spezialist“, sagt Geiger. Die beiden anderen Mannschaftsfahrer sind Lars Schwitte aus Stadtlohn und Sandro Koalick, der bei der WM auf seiner Heim-Anlage startet. Die beiden starten am morgigen Freitag in der Dressurprüfung. Die deutsche Mannschaft tritt als Vize-Weltmeister bei ihrer WM im eigenen Land an. „Wir wollen natürlich eine Medaille mit der Mannschaft und in der Einzelwertung am besten auch“, so das Ziel von Geiger.
Eine tolle Dressur zeigte auch Einzelfahrer Stefan Schottmüller. Der 41-Jährige aus Kraichtal in Baden-Württemberg landete auf dem vorläufigen dritten Rang. „Das sah sehr gut aus, schöne Übergänge, ein sehr schwungvoller starker Trab, eine tolle Vorstellung, nur der Schritt, das war schade“, so die Zusammenfassung von Cheftrainer Geiger. Die Pferde Edo und Victor zackelten im zweiten Schritt an, das gab deutliche Punktabzüge von den Richtern. So kam er auf 49,31 Punkte. „Ich bin zufrieden, aber der Schritt war natürlich ärgerlich“, sagte Stefan Schottmüller.
Als erster Starter der 82 Teilnehmer aus 24 Nationen musste Jörg Zwiers aus Emlichheim ins Viereck einfahren. Der 25-Jährige, der 2018 noch Deutscher Jugendmeister war, fährt seine zweite internationale Zweispänner-Saison. „Saisonziel war für mich eigentlich schon die Qualifikation für die WM, aber jetzt möchte ich hier natürlich auch gute Ergebnisse abliefern. Unter die Top 30 zu kommen, wäre schon gut“, so seine Einschätzung. Und eine gute Leistung lieferte er schon in der Dressur. „Die Dressur war super, es war natürlich ein blöder Startplatz, direkt als Erster. Das war meine beste Dressur der Saison, aber leider habe ich nicht die Punkte dafür bekommen“, bedauerte er. Seine Vorstellung wurde mit 58,37 Punkten bewertet. Damit liegt er zur Zeit auf Rang 16.
Als weitere Einzelfahrer starteten am frühen Morgen Torsten Koalick und Marco Freund. Der Veranstalter der WM, Torsten Koalick, war zufrieden mit seiner Dressur, mit der er vorläufig auf Rang neun liegt (55,04). „Klar, es hätten ein paar Punkte mehr sein können“, sagte er nachher. „Und natürlich hat man eine Doppel-Belastung, darüber braucht man gar nicht reden, aber es macht ja Spaß, darum macht man es ja“, so der WM-Organisator. Auch Marco Freund, Sohn von „Mr. Fahrsport“ Michael Freund, war bereits am Morgen im Dressurviereck. Er beendete seine Vorstellung mit 57,90 Punkten und landete auf dem vorläufigen Rang 13. „Die Pferde waren doch sehr unter Spannung und über weite Strecken nicht richtig rund, aber das sind tolle Pferde mit viel Bewegungspotential“, so die Einschätzung von Bundestrainer Geiger.
Am Freitag geht es weiter mit dem zweiten Teil der Dressurprüfung. Dann starten die beiden deutschen Mannschaftsfahrer Lars Schwitte und Sandro Koalick. Auch Einzelfahrerin Anna Sandmann, die vor vier Wochen bei den Europameisterschaften der Vierspänner noch Team-Gold gewonnen hat, startet ebenfalls morgen mit der Dressur in die Weltmeisterschaft der Zweispänner.
FN Press